Fotochronik über Modschiedel

Älteste Aufnahmen aus der Zeit um 1900 – 54 Seiten

Mit Beginn des Advents hat der örtliche Gartenbauverein eine Fotochronik in Heftform veröffentlicht, die den Titel „Modschiedel – Ein Dorf auf der Weismainalb in alten Photographien“ trägt. Der Band, für dessen Zusammenstellung sich Mitglieder und Dorfbewohner viel Mühe gegeben haben. Modschiedel feierte 2007 das 625-jährige Bestehen der Pfarrgemeinde und heuer das 500. Jubiläum der Pfarrkirche – zwei Feste, bei denen die Vergangenheit des Dorfes im Mittelpunkt stand und die nun mit dem Büchlein um Betrachtungen aus dem frühen 20. Jahrhundert ergänzt werden.

Die ältesten der ganzseitigen Fotos stammen aus den Jahren um 1900 und zeigen eine Gruppe vor der alten Schule oder ein strohgedecktes Fachwerkhaus. Historische Aufnahmen von Ackergäulen oder einem Kuhgespann, einer Enten fütternden Bäuerin oder einer Getreidemagd auf dem Feld bei der Arbeit vermitteln ein Dorfbild, wie es für die jungen Modschiedler heute wohl nur noch schwer vorzustellbar ist.

Das der christliche Glaube in Modschiedel seit jeher fest verwurzelt ist, kommt auch in der Fotochronik nicht zu kurz: Das Titelblatt zeigt die Kirche, im Inneren finden sich Aufnahmen von Ministranten, Kommunionkindern, der Glockenweihe, einem Fronleichnamsaltar und sogar einer „Bulldog“-Weihe.

Angereicht werden die Bilder mit zwei Texten: Der eine steht am Ende des Bandes, stammt aus der Bayerischen Staatsbibliothek und beinhaltet die Aufzeichnungen des königlichen Gerichtsarztes Dr. Michael Zöllner, der Lage, Kleidung und Gesellschaft im Jahr 1861 beschreibt. Den anderen verfasste Dr. Georg Habermehl aus Bamberg, der auch für die Gestaltung verantwortlich ist, als kurze Dorfchronik.

Da es nur in kleiner Teil der Aufnahmen in das Modschiedler Buch schaffte, liegt eine Fortsetzung nahe. Deshalb erhofft sich der Gartenbau, dass möglichst viele der 300 aufgelegten Exemplare verkauft werden. Zum Stückpreis von sechs Euro gibt es das Bändchen bei der Umweltstadion in Weismain, der Modschiedler Raiffeisenbank und bei Christine Kießling. Ein Teil des Erlös wird für die Sanierung des Backhauses verwendet.

Ausschnitt aus dem Wochenblatt (17.12.2008)

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