Die Pfarrei Modschiedel feierte das 50-jährige Bestehen ihres Kindergartens. Dabei erinnerten die Kinder selbst mit dem Musical „Das waren noch Zeiten“ an die vergangenen Jahrzehnte.
Chrstiane Herold ist sich sicher: „Dieses Fest wird der Pfarrei Modschiedel noch lange in Erinnerung bleiben.“ Die Einschätzung der Leiterin des katholischen Kindergartens ist keineswegs übertrieben, stellten ihr Team und seine Helfer doch eine zweitägige Veranstaltung mit Dorffest-Charakter auf die Beine, die dem Jubiläum mehr als gerecht wurde.
Eine Ausstellung mit Fotos aus dem vergangenen halben Jahrhundert, die eigens erstellte und im Kindergarten erhältliche Festschrift sowie der Besuch ehemaliger Erzieherinnen und Personen aus dem ersten Modschiedler Kindergarten-Jahrgang 1963/64: Auf die Tatsache, dass das Fest im Zeichen des 50. Geburtstags des Kindergartens stand, wurde auf vielfältige Weise Bezug genommen.
Am originellsten aber setzten die Kinder den Anlass während ihrer mit Spannung erwarteten Aufführung am Dorfplatz um. „Das waren noch Zeiten“ hieß das Musical, mit dem die 23 Mädchen und Jungen jedes der vergangenen Kindergarten-Jahrzehnte mit einem Tanz und in passender Kostümierung in Erinnerung riefen. Eine fetzige Rap- und Breakdance-Vorführung stand für die Gegenwart, der Sommerhit „Macarena“ ließ die 90er aufleben. Noch weiter zurück ging es mit dem Michael-Jackson-„Moonwalk“ (in Hut und Anzug) und Abbas „Mamma Mia“.
Gelächter des Publikums
Eingebettet war die Zeitreise in eine Rahmenhandlung, die aus einem Kaffeekränzchen zweier Seniorenpaare bestand. Unter dem Gelächter des Publikums schimpften die als Omas und Opas verkleideten „Bergzwerge“ auf „die Junga“ und allerlei „neumodisch Zeuch“, nur um dann – von Stock und Schürze befreit – mit einem flotten Twist das fehlende Jahrzehnt abzubilden.
Tränen der Rührung hatte so manches mittlerweile erwachsene Kindergartenkind beim gemeinsamen Abschlusslied in den Augen. Bei „Marie, Marei, Mahopsasa“ handelte es sich um das erste Stück, das vor 50 Jahren gemeinsam mit der damaligen Leiterin Schwester Dolorosa einstudiert worden war.
Das bunte Rahmenprogramm hätte für mehrere Kindergartenfeste ausgereicht: Vom Zauberauftritt, über eine Bauchrednershow (jeweils für Kinder und Erwachsene), bis hin zu Schmink-Aktionen, Sackhüpfen, Kästenstapeln und Rollerbahn war rund um den Dorfplatz jede Menge geboten. Bei der Tombola winkte eine von Axel Emmersleben aus Feuersdorf bereitgestellte Ballonfahrt als Hauptpreis. Besonders beliebt war die 6,50 Meter hohe Kletterwand der Bergwacht, schließlich gehört seit kurzem Erlebnispädagogik zum Kindergartenangebot.
Begonnen hatte das Jubiläumsfest mit einem Zug durch das Dorf, dem Bieranstich durch den Schirmherrn und Sohn des Mitbegründers, Alfons Deuber, und einem gemütlichen Abend mit der Blasmusik, den Pfarrmitglieder mit Sketchen bereicherten. Am Sonntagmorgen folgten eine Kirchenparade, ein Festgottesdienst und ein Frühschoppen. Nicht nur Hunderte von Besuchern unterstrichen den Stellenwert des Kindergartens im Pfarrgebiet, sondern auch die imposante Zahl von 110 Helfern an beiden Tagen (Auf- und Abbau nicht eingerechnet).
Weichenstellung für Neubau
Kein Wunder also, dass auch die Ehrengäste von einer denkwürdigen Feier sprachen.
In seinem mit Glückwünschen verbundenen Grußwort blickte Weismains Bürgermeister Udo Dauer nicht nur detailliert auf die vergangenen 50 Jahre zurück, sondern ließ auch durchblicken, dass ein besonderes „Geburtstagsgeschenk“ für die Einrichtung konkrete Formen annehme: Noch in dieser Woche solle die letzte Weichenstellung für den geplanten Ersatzneubau erfolgen.
Pfarrer Sebastian Palapparampil rief ebenfalls zum „Feiern von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ des Kindergarten auf. Er hatte mit dem Lob für eine dreisprachige Einrichtung („Deutsch, Englisch und Fränkisch“) die Lacher auf seiner Seite.
Auszug aus dem Fränkischen Tag 20.06.2013; Text und Bild: Stefan Lutter