Richtfest für neuen Kindergarten nach neun Wochen Bauzeit

Ein Hauch von „Dalli Dalli“ wehte am Mittwochnachmittag über den Jura. „Wir sind der Meinung, dass war Spitze“, kommentierte Bürgermeister Udo Dauer die Gesangs- und Tanzdarbietung der Kindergartenkinder. Das Echo folgte mit einem vielstimmigen „Spitze!“ auf dem Fuße. Beim Richtfest für die neue katholische Kindertagesstätte mit Kinderkrippe im Weismainer Ortsteil Modschiedel herrschte eine heitere Stimmung. Rund eine Million Euro lassen sich die Stadt Weismain, die Erzdiözese Bamberg und die Kirchenstiftung St. Johannes der Täufer das Vorhaben am Ortsrand von Modschiedel kosten.

Der Ausdruck „Dalli Dalli“ ist nicht nur zum Synonym für eine Fernsehsendung mit Hans Rosenthal geworden, sondern steht auch dafür, dass etwas flott über die Bühne geht. „Wir liegen minimal über dem Zeitplan“, verriet Architekt Georg Dietz. So richtig laut wollte es keiner der Redner sagen, denn bekanntlich soll man den Tag nie vor dem Abend loben. In einem waren sich aber alle einig: Bis zum 31. Dezember ist das Gebäude bezugsfertig, das von dem Weismainer Bauunternehmen Dietz errichtet wird. Obendrein ein wichtiger Termin für die Gemeinde, wie Bürgermeister Udo Dauer hervorhob: „Nur wenn die Baumaßnahme bis zu diesem Zeitpunkt vollendet ist, gibt es auch einen Zuschuss vom Freistaat.“

Bis Jahresende bezugsfertig

Neun Wochen sind seit dem Baubeginn am 16. März vergangen. Beim Blick auf das Bauwerk, auf dessen Dachstuhl weithin sichtbar die Richtkrone thronte, meint nicht nur Architekt Georg Dietz: „Der Rohbau ist weit fortgeschritten.“

Der Experte skizzierte die weiteren Etappen im Bauzeitplan: Bis Ende Juni werde das Dach vollendet sein. Darauf folgt die zweite Phase, in der die Elektro- und Wasserleitungen installiert, die Innenwände verputzt und der Estrich verlegt werden. „Nach der Bautrocknung, die bis Ende August oder Anfang September abgeschlossen sein sollte, begeben wir uns in den dritten und letzten Abschnitt, in dem Ausbaugewerke wie Fließen- und Malerarbeiten oder das Verlegen der Bodenbeläge auf dem Programm stehen.“

Bürgermeister Dauer würdigte die Kita mit Kinderkrippe als eine wichtige Einrichtung und den Neubau als richtungsweisend. Damit werde Modschiedel aufgewertet: „Wer weiß vielleicht befindet sich der Kindergarten in ein paar Jahren inmitten eines Neubaugebietes“. Denn Dauer ist sich sicher: „Der Neubau ist ein wichtiger Schritt junge Familien zu halten und anzulocken.“

Der Bürgermeister und Kirchenpflegerin Anita Rauch dankten allen, die zum bisherigen Gelingen des Bauprojekts beigetragen hatten. Was sangen die Kleinen, das die Großen so „Spitze!“ fanden: „Ein Dach überm Kopf, das wäre schön, drum kann man schon die Balken sehn. Die Zimmerer hatten viel zu tun, zum Richtfest heut sagen wir nun.“

Einer von ihnen, Zimmerermeister Armin Pfaffenberger von der Kulmbacher Firma „Fleischmann Holzbau“, hatte nicht nur den Richtspruch parat („Nach harten arbeitsreichen Tagen, grüßt stolz der Richtbaum nun ins Land“), sondern ließ auch allerhand Süßes auf die Kleinen herabregnen.

Die Kindertagesstätte

Gesamtkosten: rund eine Million Euro.

Plätze: Zwölf Krippenplätze (bis drei Jahre); 25 Kindergartenplätze (drei bis sechs Jahre)

Nutzfläche: 415 Quadratmeter.

Räume: Es wird einen Gruppenraum für die Krippenkinder und einen für Jungen und Mädchen im Kindergartenalter geben. Die Größe beträgt jeweils 52 Quadratmeter. 62 Quadratmeter misst der Mehrzweckraum, der beispielsweise zum Turnen genutzt werden kann. Auch ein Hausaufgabenraum ist vorgesehen, in dem ortsansässige Kinder ihrer Hausaufgaben machen können. Des Weiteren sind Neben-, Schlaf- und Waschräume, eine Küche und ein Büro für die Kita-Leitung vorgesehen. Die Kindertagesstätte wird barrierefrei gebaut und mit einem Behinderten-WC ausgestattet.

Quelle: Architekturbüro Georg Dietz.

Auszug aus dem Obermain Tagblatt vom 21.05.2015, Text und Bilder: Stephan Stöckel

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