Bereits seit Mitte Juni ist die Ortsumfahrung in Modschiedel für den Verkehr geöffnet. Nun wurde sie offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft waren dabei, als symbolisch das Band für die Durchfahrt in den Landkreisfarben gelb und blau durchschnitten wurde. Es gab viel Lob für das Projekt. Bereits seit 1996 standen dafür Überlegungen auf dem Programm, erklärte Landrat Christian Meißner.
Als es mit der Umgehung in Weismain richtig losging, wurden diese ob des zu erwartenden Verkehrs in den Orten Modschiedel und Wunkendorf intensiver. Nach der langen Abstimmungs- und Planungsphase ging es nun doch sehr schnell. „Nach etwas mehr als einem Jahr Bauzeit stehen wir heute hier und freuen uns über eine gelungene Umgehungsstraße“, sagte der Landkreischef.
Die Ortsumgehung verbessert die Anbindung des ländlichen Raumes und ist Die ein erster wichtiger Teil des überregionalen Verkehrsnetzes mit den Staatsstraßen 2191 und 2190 und der Autobahn A 70 Richtung Bayreuth und Bamberg. Nach Realisierung der Ortsumgehung Modschiedel soll nun im weiteren Verlauf die Ortsumgehung Wunkendorf vorangetrieben werden. In Zusammenarbeit mit dem staatlichen Bauamt, dem Stadtrat von Weismain und dem Kreistag des Landkreises Lichtenfels ist eine verkehrssichere Lösung entstanden. Durch die Verlegung der Einmündung der Staatsstraße wurden die Sichtweiten verbessert.
Bald ist auch die Umgehung Wunkendorf dran
Die Frage, warum es mit der Umgehung in Wunkendorf länger dauere sei der Tatsache geschuldet, dass hier in Modschiedel gerade die Flurbereinigung angestrebt wurde, was im Bereich der benötigten Flächen eine wesentliche Erleichterung zur Folge hatte. „Die Natur ist wichtig und muss bei solchen Maßnahmen bestmöglich berücksichtigt werden“, machte der Landrat deutlich. Im Bereich Modschiedel wurden und werden umfangreiche Maßnahmen zum Ausgleich des Landschaftseingriffs vorgenommen. Dazu zählen die Neuanlage von Lärchenhabitaten, die Pflanzung von Heckenstrukturen, die Herstellung artenreicher Wiesen und die Aufwertung von bestehenden Strukturen.
Die vollständige Umsetzung dieser Maßnahmen ist bis zur neuen Vegetationsperiode im kommenden Jahr geplant. Der Dank des Landrats galt dem Amt für ländliche Entwicklung mit Wolfgang Kießling und Siegfried Käb-Bornkessel, der Teilnehmergemeinschaft Modschiedel, dem Staatlichen Bauamt Bamberg, der Regierung von Oberfranken im Bereich der Förderung, der Firma Dechant Hoch- und Ingenieurbau für die sehr gute Umsetzung der Baustelle und allen, die Grundstücke für die Straße zu Verfügung gestellt haben.
Auch den Wohnsiger Berg nicht aus den Augen verlieren
Jetzt gelte es, in Wunkendorf die Arbeiten schnellstmöglich aufzunehmen und auch hier die erforderliche Entlastung für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Dies drückte besonders auch der Zweite Bürgermeister der Stadt Weismain, Matthias Müller, aus. Die Stadt Weismain hoffe natürlich, dass man schnell die Ortsumgehung Wunkendorf einweihen dürfe und dass in diesem Zuge auch der Wohnsiger Berg nicht bei den weiteren Planungen aus den Augen verloren wird.
Mit dem Bau der Ortsumgehung bekämen die Bürgerinnen und Bürger ein großes Stück Lebensqualität zurück, das mit dem Durchgangsverkehr in der Ortschaft in den letzten Jahrzehnten mit gelitten hat. Es dürfe auch nicht vergessen werden, dass mit der gebauten und auch in Wunkendorf geplanten Ortsumgehung die Stadt Weismain profitiert. Es sei nun möglich, dass ein wunderschönes Flecken Erde, nämlich das Kleinziegenfelder Tal in den nächsten Jahren ganz anderes gestaltet und erlebbarer gemacht werden kann.
Im Anschluss segneten die beiden geistlichen Diakon Reiner Daum und der evangelische Pfarrer Michael Müller die neue Straße. Der Pfarrer ging dabei auf einen Vers des 23. Psalm ein. „Er führet mich auf sicherer Straße zu meinen rechten Weg. Beide wünschten, dass alle Benutzer der Straße hoffentlich immer von Unfällen jeglicher Art verschont bleiben. Im Anschluss lud Christian Meißner alle zu einem Imbiss mit Umtrunk ein.
Umgehung kompakt:
Die Ortsumgehung hat eine Gesamtlänge von rund 1,5 Kilometer, der Umbau des Kreuzungsbereichs mit der Staatstraße 2190 umfasst 0,6 Kilometer. Baulänge LIF 12: 1550 Meter, Baulänge Staatstraße 2190: 550 Meter, Fahrbahnbreite: 6,50 Meter Straßenbreite. Bauzeit: Mai 2020 bis Juni 2021.
Die Gesamtkosten der Ortsumgehung von Modschiedel mit dem Umbau der Saatstraßeneinmündung liegen bei mehr als 5,7 Millionen Euro. Mögliche Forderung: 2,9 Millionen Euro vom Bayerischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz. Anteil Freistaat Bayern: 1,2 Millionen Euro, Eigenanteil des Landkreis: 1,6 Millionen Euro.
Auszug aus dem Obermain Tagblatt vom 23.09.2021