Eine Wallfahrt führt meist zu Andachtsstätten, die Muße zum Gebet bieten oder durch das Erlebnis des Glaubens in der Gemeinschaft Gleichgesinnter neue Inspiration für den Alltag schenken. Dabei brechen Menschen aus der gewohnten Umgebung auf, um neue Erfahrungen zu machen in der Anstrengung des Weges, der Stille, des Gebetes, der Meditation oder des Gespräches mit anderen, die ebenfalls „auf dem Weg“ sind – meist zu einem „Gnadenort“, wie Christen sagen. Wenn dies in der Nacht geschieht, empfinden dies die Beteiligten noch intensiver.
So beteiligten sich an der fünften Nachtwallfahrt der Pfarrei Modschiedel über 50 Personen. Um 21.30 Uhr machten sie sich die Wallfahrer nach einem feierlichen Gottesdienst, den Pfarrer Georg Birkel in der Kapelle in Görau zelebrierte, bei idealem Wanderwetter auf den Weg. Dieser führte zunächst nach Neudorf in die Kirche St. Clemens, die hoch über den Juraort thront. Dort wurde eine Andacht mit dem Motto „Gottes Schöpfung – Lebenshaus für alle“ abgehalten. Innehalten im gemeinsamen aber auch im stillen Gebet war angesagt, als es weiter nach Seubersdorf ging. In der Kapelle St. Michael wurde ein Kreuzweg gebetet. Hier war auch die erste Rast, bei der sich die Pilger im Alten Feuerwehrhaus bei Kaffee und Kuchen, kalten Getränken sowie Obst und Süßigkeiten etwas erholen konnten. Gut gestärkt steuerten sie als nächstes Ziel die Pfarrkirche St. Johannes in Modschiedel an. Dort hielten sie für eine Andacht für den Frieden überall auf der Welt inne.
Weiter marschierten die Wallfahrer nach Wunkendorf, wo sie in der Herz-Jesu-Kapelle eine Marienandacht abhielten.
Die vorletzte Station war die Filialkirche St. Andreas in Weiden mit Gebeten für die Kirche und für die Familien. Dann gingen sie der aufgehenden Morgensonne entgegen zur kleinen Kapelle nach Fesselsdorf, wo zum Abschluss ein geistliches Morgenlob um 6 Uhr früh folgte.
Etwas müde und erschöpft wegen der zurückgelegten 17 Kilometer genossen sie ein gemeinsames Frühstück, das die Gastwirtschaft Göring vorbereitet hatte. Wallfahrtsführerin Anita Rauch dankte allen für ihre Teilnahme sowie allen, die zum Gelingen dieser sehr erbaulichen Wallfahrt beigetragen haben.